Die Polletstraße: Ein lebendiger Teil der Freihofsiedlung in Wien 1220
Die Polletstraße, ein beschauliches Stück Wiener Geschichte im Herzen der Freihofsiedlung im 22. Bezirk, trägt eine enge Verbindung zu den Entwicklungen des Gebiets, das nach dem Ersten Weltkrieg entstanden ist. Die Freihofsiedlung wurde in den 1920er-Jahren als genossenschaftliches Wohnprojekt ins Leben gerufen, um leistbaren Wohnraum für die wachsende Bevölkerung zu schaffen. Die Polletstraße spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie sich durch die Siedlung zieht und mit ihrer Architektur und Geschichte die Identität der Gegend prägt.
Entstehung der Freihofsiedlung und die Rolle der Polletstraße
Die Freihofsiedlung wurde in einer Zeit errichtet, in der Wohnungsnot herrschte und zahlreiche Menschen in Wien ein neues Zuhause suchten. Die Polletstraße war von Anfang an Teil des ursprünglichen Siedlungsplans und ist nach den Prinzipien des sozialen Wohnbaus gestaltet. In einer Zeit, in der der Großteil Wiens noch von Mietskasernen dominiert war, bot die Siedlung mit kleinen Einfamilienhäusern und großzügigen Gärten eine willkommene Alternative.
Im Unterschied zu anderen Teilen des 22. Bezirks, die stärker von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt waren, war die Freihofsiedlung von Beginn an als Wohngebiet mit kleinstädtischem Charakter geplant. Die Polletstraße ist ein Beispiel für diese Vision: Reihen von Häuschen mit roten Dächern, von Bäumen gesäumte Gehwege und eine freundliche, nachbarschaftliche Atmosphäre prägen das Straßenbild bis heute.
Namensgeber und geschichtlicher Hintergrund
Die Polletstraße wurde nach einer Persönlichkeit benannt, die mit der Entwicklung der Gegend verbunden war, doch die genaue Herkunft des Namens ist wenig dokumentiert. Anders als in den benachbarten Straßenzügen, die oft auf historische Persönlichkeiten oder geografische Merkmale verweisen, bleibt der Ursprung des Straßennamens ein Rätsel – ein kleines Stück Wiener Geheimnis, das der Straße ihre besondere Aura verleiht.
Die Polletstraße im Wandel der Zeit
Während die ersten Bewohner der Polletstraße überwiegend Arbeiterfamilien waren, hat sich die Bevölkerungsstruktur im Laufe der Jahrzehnte stark verändert. Heute ist die Straße ein Ort, an dem sich verschiedene Generationen und Lebensstile treffen. Viele der alten Siedlungshäuser wurden liebevoll renoviert oder modernisiert, ohne den ursprünglichen Charakter der Straße zu verlieren. Der Erhalt des historischen Erscheinungsbildes der Freihofsiedlung, insbesondere entlang der Polletstraße, ist für die Bewohner eine Herzensangelegenheit.
In den letzten Jahren hat die Polletstraße durch kleinere Infrastrukturprojekte und die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln eine zusätzliche Aufwertung erfahren. Auch das soziale Leben hat sich modernisiert: Gemeinsame Veranstaltungen und Nachbarschaftsfeste in der Umgebung tragen zur Stärkung der Gemeinschaft bei.
Die Polletstraße heute
Heute ist die Polletstraße nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein Ort, an dem Tradition und Moderne harmonisch aufeinandertreffen. Während die historischen Häuser von den Anfängen der Freihofsiedlung zeugen, zieht die Straße mit ihrer ruhigen Lage, dem gepflegten Erscheinungsbild und der Nähe zu Grünflächen und Naherholungsgebieten junge Familien und Individualisten gleichermaßen an. Die Polletstraße ist damit ein lebendiges Symbol dafür, wie man den Charme vergangener Zeiten mit den Anforderungen der Gegenwart verbinden kann.
Die Geschichte der Polletstraße ist untrennbar mit der Freihofsiedlung verknüpft – ein einzigartiges Kapitel in der Entwicklung von Wien-Donaustadt, das weiterhin geschrieben wird.